Nachträge
Wer war das eigentlich, der gesagt hat, dass die Zufriedenheit der Tod des Glücks sei?
14.10. 20:00 Uhr Kunstverein Frankfurt OPEN BOOKS
Lesung Thomas von Steinaeckers aus seinem Roman "Geister", der fast zum Comic wird. In den Lesepausen Musik von Leuten, von denen ich noch nie gehört hatte …(Lee Buddah (Philip Steegers –Name abgeleitet von „Libuda“ dem Rechtsaußen im Fußball der 60ziger Jahre, von dem gesagt wurde, das er an Gott vorbeikäme, und Günter Papperitz, Letzterer Dozent an der Pophochschule in Hannover, die es erst seit einem Jahr gibt). Thomas von Steinacker las reichlich und man konnte nachher gut verstehen, was es mit dem Roman, der fast zum Comic wird, auf sich hat. Er greift immer wieder vor, indem er Zukünftiges als bereits Geschehenes beschreibt, um dann den Schritt in die Gegenwart „zurück“ zu tun, von dieser ausgehend sich die Zukunft dann doch anders entwickelt. Ein wenig skurril, sehr unterhaltsam und nachdenklich machend.
Almut Ulrike Sandig und Marlen Pelny erstaunlich luftig, leichtfüßig und sicher, auch zwischen den Texten/Songs, sehr lebendig, sehr professionell und bereichernd.
Man stelle sich vor: Lyrik, die richtig Spaß macht. Ein bisschen Augenwischerei ist natürlich dabei, weil sich die Texte A. U. Sandigs bei genauem Hinhören/-schauen, als noch zu interpretieren erweisen … soll heißen, dass sie sich erst wirklich nach mehrmaligem Hören oder Lesen erschließen und manchmal auch nicht ganz, was sie aber erst recht lesenswert und lebendig macht.
Aber alles wirkt frisch und unverbraucht, selbst als Marlen selbstironisch, „Marmor, Stein und Eisen bricht“ auf der Gitarre anstimmt, um es nach der ersten Strophe quasi auf den Kopf zu stellen, hört sich das irgendwie „neu“ an.
Ich war sehr zufrieden mit der literarischen Seite des Abends ...
... und wären da auf dem Rückweg zum Parkhaus nicht die Stiefmütterchen im kalten Wind gewesen und die Stiefkinder unserer Wohlstandsgesellschaft, hätte ich weniger gefroren und wäre fröhlicher nach Hause gefahren. ...
17.10. nochmal Kunstverein
"Überm Rauschen" heißt Norbert Scheuers Erzählung, mit der er auch für den Deutschen Buchpreis nominiert war, den dann Kathrin Schmidt für "Du stirbst nicht" bekam.
Norbert Scheuers literarischer Ton, voller Poesie entfaltet eine Sogwirkung. Eine wunderbare Geschichte (vom Angeln im Fluss) über das Glück, oder das was Glück sein kann.
Er las den Anfang, erzählte ein wenig, auch über den Ort, an dem die Gechichte in der Eifel (seiner Heimat) spielt und las dann noch einen weiteren Abschnitt.
Im Interview sagte Norbert Scheuer auf die Frage, warum er denn seine Geschichten immer in seiner Heimat spielen lasse, dass er der Meinung sei, ein Schriftsteller solle von Orten erzählen, an denen er sich auskennt.
Jan Weiler hätte ich mir schenken sollen, aber ich wollte es ganz genau wissen. Da hallt nichts nach. Es mögen die Massen ruhig seine Kolumnen verschlingen und den Film "Maria ihm schmeckts nicht" mit Begeisterung ansehen, ich brauch das nicht.
Markus Orths gewohnt gut, ironisch reflektierend in "Hirngespinste", dass es der Qualität des Geschriebenen eher abträglich sei, bereits beim Schreiben darauf zu schielen, was und wie der Leser es gern hätte ...
Tja und dann noch Reinhold Messner, der die Menschen nach wie vor in seinen Bann zieht, mit "Westwand, Prinzip Abgrund" ... was ich behalten habe:
... dass die Suche nach dem Glück das Entscheidenede sei und glücklich mache; der Moment jedoch, in welchem man bemerkt das Glück gefunden zu haben, es eigentlich schon vorüber sei …
... dass Angst unbedingt zum Leben und Fühlen dazugehört, das sie das andere Ende des Mutes sei ...
... richtig, auch dieses: Dass "Abenteuer" immer etwas damit zu tun habe, völlig auf sich gestellt zu sein und den Tod als Mögliches einzuberechnen ...
14.10. 20:00 Uhr Kunstverein Frankfurt OPEN BOOKS
Lesung Thomas von Steinaeckers aus seinem Roman "Geister", der fast zum Comic wird. In den Lesepausen Musik von Leuten, von denen ich noch nie gehört hatte …(Lee Buddah (Philip Steegers –Name abgeleitet von „Libuda“ dem Rechtsaußen im Fußball der 60ziger Jahre, von dem gesagt wurde, das er an Gott vorbeikäme, und Günter Papperitz, Letzterer Dozent an der Pophochschule in Hannover, die es erst seit einem Jahr gibt). Thomas von Steinacker las reichlich und man konnte nachher gut verstehen, was es mit dem Roman, der fast zum Comic wird, auf sich hat. Er greift immer wieder vor, indem er Zukünftiges als bereits Geschehenes beschreibt, um dann den Schritt in die Gegenwart „zurück“ zu tun, von dieser ausgehend sich die Zukunft dann doch anders entwickelt. Ein wenig skurril, sehr unterhaltsam und nachdenklich machend.
Almut Ulrike Sandig und Marlen Pelny erstaunlich luftig, leichtfüßig und sicher, auch zwischen den Texten/Songs, sehr lebendig, sehr professionell und bereichernd.
Man stelle sich vor: Lyrik, die richtig Spaß macht. Ein bisschen Augenwischerei ist natürlich dabei, weil sich die Texte A. U. Sandigs bei genauem Hinhören/-schauen, als noch zu interpretieren erweisen … soll heißen, dass sie sich erst wirklich nach mehrmaligem Hören oder Lesen erschließen und manchmal auch nicht ganz, was sie aber erst recht lesenswert und lebendig macht.
Aber alles wirkt frisch und unverbraucht, selbst als Marlen selbstironisch, „Marmor, Stein und Eisen bricht“ auf der Gitarre anstimmt, um es nach der ersten Strophe quasi auf den Kopf zu stellen, hört sich das irgendwie „neu“ an.
Ich war sehr zufrieden mit der literarischen Seite des Abends ...
... und wären da auf dem Rückweg zum Parkhaus nicht die Stiefmütterchen im kalten Wind gewesen und die Stiefkinder unserer Wohlstandsgesellschaft, hätte ich weniger gefroren und wäre fröhlicher nach Hause gefahren. ...
17.10. nochmal Kunstverein
"Überm Rauschen" heißt Norbert Scheuers Erzählung, mit der er auch für den Deutschen Buchpreis nominiert war, den dann Kathrin Schmidt für "Du stirbst nicht" bekam.
Norbert Scheuers literarischer Ton, voller Poesie entfaltet eine Sogwirkung. Eine wunderbare Geschichte (vom Angeln im Fluss) über das Glück, oder das was Glück sein kann.
Er las den Anfang, erzählte ein wenig, auch über den Ort, an dem die Gechichte in der Eifel (seiner Heimat) spielt und las dann noch einen weiteren Abschnitt.
Im Interview sagte Norbert Scheuer auf die Frage, warum er denn seine Geschichten immer in seiner Heimat spielen lasse, dass er der Meinung sei, ein Schriftsteller solle von Orten erzählen, an denen er sich auskennt.
Jan Weiler hätte ich mir schenken sollen, aber ich wollte es ganz genau wissen. Da hallt nichts nach. Es mögen die Massen ruhig seine Kolumnen verschlingen und den Film "Maria ihm schmeckts nicht" mit Begeisterung ansehen, ich brauch das nicht.
Markus Orths gewohnt gut, ironisch reflektierend in "Hirngespinste", dass es der Qualität des Geschriebenen eher abträglich sei, bereits beim Schreiben darauf zu schielen, was und wie der Leser es gern hätte ...
Tja und dann noch Reinhold Messner, der die Menschen nach wie vor in seinen Bann zieht, mit "Westwand, Prinzip Abgrund" ... was ich behalten habe:
... dass die Suche nach dem Glück das Entscheidenede sei und glücklich mache; der Moment jedoch, in welchem man bemerkt das Glück gefunden zu haben, es eigentlich schon vorüber sei …
... dass Angst unbedingt zum Leben und Fühlen dazugehört, das sie das andere Ende des Mutes sei ...
... richtig, auch dieses: Dass "Abenteuer" immer etwas damit zu tun habe, völlig auf sich gestellt zu sein und den Tod als Mögliches einzuberechnen ...
GeRdanken - 18. Okt, 23:28