13
Okt
2012

Das waren Zeiten

Hauptbahnhof Düsseldorf
Geschmack der Erinnerung:
Bratwurst mit Sauce
im Gewölbe unter
den Schienen „Stons Foß“, am
weiß gescheuerten hohen Tisch
(ich reichte gerade so ran).
Untrennbar verbunden mit
dir, lange ist das her.

Heutzutage gibt es solche
Wurst nirgends mehr.
Der Bahnhof, an dem ich ankomme
oder abreise ist ein anderer,
ohne Imbiss im Gewölbe.
Du, bist schon lange nicht mehr.
Ich stehe jetzt auf Butter-Croissants.

© GJ20121011
* (Im Stehen)

7
Okt
2012

erkennen

niemals nie
wird irgend jemand wissen
was gewesen wäre
hätte geschehen können wenn -

das wesen des konjunktivs
besteht aus dem möglichlicherweise machbaren
aus zu unterstellenden mutmaßungen
das mag spannend und inspirierend sein
birgt aber keinerlei wert für lebensgestaltung

erfahrung ist nicht ersetzbar

©GJ20121004

5
Okt
2012

Denk dir ...

Denk dir die Liebe.
Denk dir - die Liebe!
Denk dir die Liebe.
Denk dir die Liebe
Denk: Dir, die Liebe

©GJ20121004

24
Sep
2012

S E P T E M B E R

September,
Monat neun.
Bald schon zweistellig.
Morgennebel. Später,
obgleich Herbst:
Spätsommerwärme

***


o. t.


(der dreiunsechzigste herbst)

schneckenspuren
glänzen auf asphalt.
ich trabe in den herbstmorgen

blätter schweben
im flirrenden sonnenstaub
mittendrin ein falter

©GJ20120924

15
Sep
2012

übergang

am nussbaum
wachsen früchte
der reife entgegen

vergorene süße
lässt wespen torkeln
die luft summt

am himmel
zieht die sonne
letzte hohe scheitel
du streichst mir falten
aus dem sommerlächeln
und kleidest mich in herbstlicht

©GJ2006/2008

13
Sep
2012

Vom Zählen & Zehren

Vor sechs Wochen speisten
Worte und Wärme mein Wohlbefinden
den Speicher für kältere Tage
der sich nun langsam aber stetig leert
einen Hohlraum hinterlässt
und einen Schmerz an dessen Rändern,
der auf das Fehlen deiner Stimme verweist, die mich
bislang über deine Abwesenheit trug.

Den Klang abzurufen ist kein Kunststück.
Aber die Wahrnehmung erkennt
den Betrugsversuch. Sehnsucht lässt
sich nicht beirren, mich - zähren und zagen.
Du, Liebster, denkst du auch an mich?
Schwelgst du in Höhen?
(die ich gerne mit dir gegangen wäre)
Berauscht dich die Landschaft?

Von vorn, lass uns vorwärts zu zählen beginnen.

©GJ20120910

9
Sep
2012

kanzi

glattschaliger paradiesapfel
glänzend poliert deine oberfläche
gut und festfleischig versprichst du
genuss pur bis auf den kern deiner fruchtsüße
gibst nicht vor sondern bist -
ganz authentisch bis ins mark


©GJ20120905

2
Sep
2012

Vielleicht sind wir Zeit-Akrobaten?

Vielleicht sind wir Zeit-Akrobaten?
Jonglieren, mit den Jahren, in denen
wir, gemeinsam nicht zu Hause waren,
werden wir indes nicht. Es zählt das Jetzt.

Der Sommerwind zart, voller Milde,
wechselt, nun deutlich kühler schon.
Doch mischen wir den Herbst mit
unsren frischen Farben trotzig auf.
©GJ20120901

Das Kunstwerk Ernst Ludwig Kirchners: „Akrobatenpaar“, hat mich inspiriert.
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