14
Jun
2011

Elixier

Jedes Buch, das sie las, war Nahrung und wurde nach wenigen Seiten des Lesens zu ihrem Leben. Solange sie mittendrin war, ging es ihr gut, blühte sie auf, spürte sich. Wie das bei Suchtkranken so ist, wurde es immer dann kritisch, wenn das Suchtmittel zur Neige ging. Die letzten Seiten, noch in die Länge ziehend versuchte sie sich, nicht einmal besonders kraftvoll, gegen die Entzugserscheinungen zur Wehr zu setzen.
Es gab unzählige Bücher, die noch gelesen werden wollten. Eine Menge auch jener, die die Sucht zwar nicht heilten, aber vorübergehend stillten. Immer wieder von einem zum nächsten Buch floss ihr Lebensstrom durch das übernächste, seitenlang bis zum letzten Blatt, das sich nicht wenden ließ. Dort lauerte jedes Mal das Gefühl verlassen zu werden.
Die Beschaffung von Nachschub hatte sie organisiert.

©GJ20110613
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Zuletzt aktualisiert: 13. Feb, 21:00

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