Paolo Coelho
... was ich schon länger sagen wollte:
Mein ältester Sohn wünschte sich „Veronika beschließt zu sterben“ von Paolo Coelho. Da er es dann aber zunächst nicht las, lieh ich es mir aus, weil ich mir dachte, es könne nicht schaden, von einem Schriftsteller, um den weltweit Aufhebens gemacht wird, wenigstens eines seiner Bücher gelesen zu haben.
Ich gebe zu, ich hatte keine Ahnung, was und worüber und vor allem aus welchen Beweggründen Coelho schreibt. Allerdings, hatte ich von Menschen, die ich durchaus als gebildet und intelligent betrachte, vor Jahren Lobendes über den „Alchemisten“ vernommen.
Ich las also „Veronika beschließt zu sterben“ und war milde gesagt enttäuscht. Was war das bloß für ein Schmarren? Was Coelho in diesem Buch für Allgemeinplätze und längst bekannte Lebensweisheiten verbreitet ließ mich das Buch kopfschüttelnd zur Seite legen. Der Grundgedanke, dass man etwas erst dann wertschätzt, wenn man es nicht mehr hat, ist alt und bekannt. Mit anderen Worten, Coelho erzählt nichts Neues, bewegt sich auf einem von Pseudowissenschaft und Esoterik geprägtem Terrain, was augenscheinlich für viele Leser weltweit Anreiz zum Lesen ist.
Nun gut, dachte ich, ich will kein Urteil fällen, nachdem ich nur ein Buch von ihm gelesen habe. Recherchierte ein wenig in seiner Biografie und entschloss mich, „Brida“, was noch nicht lange in der Deutschen Übersetzung vorliegt zu lesen.
Nun steht mein Urteil fest: Millionen Leser können irren.
Meiner Ansicht nach ist Coelho der derzeit am meisten überschätze Autor überhaupt.
Ich wartete beim Lesen von „Brida“ immer wieder vergeblich darauf, dass ich zumindest würde sagen können, gute Sprache, interessanter Aufbau, Aber nichts von alledem. Unausgegorene Formulierungen, Wiederholungen, ohne dass diese als Stilmittel zu erkennen gewesen wären, von der Handlung ganz zu schweigen.
Es geht nämlich um Magie: Um Hokuspokus. Die Hauptfigur macht Astralreisen taucht in Parallelwelten ein und wird schließlich als Hexe „initiiert“.
Weshalb Coelho sich immer wieder auf die Bibel bezieht – mir kam es beim Lesen so vor, als wenn allein das Wort „Gott“ mindestens einmal pro Seite erwähnt wurde –hängt vermutlich mit Coelhos Biografie zusammen, was mich aber nicht tröstet.
Zur Enttäuschung über einen der auflagenstärksten Autoren mischt sich ein gewisses Entsetzen darüber, dass es so viele Menschen gibt, die aus seinen Büchern anscheinend Kraft schöpfen. Und das im 21. Jahrhundert … man könnte meinen die Aufklärung sei bei manchen Zeitgenossen immer noch nicht angekommen.
Einen schönen Sonntag!
Mein ältester Sohn wünschte sich „Veronika beschließt zu sterben“ von Paolo Coelho. Da er es dann aber zunächst nicht las, lieh ich es mir aus, weil ich mir dachte, es könne nicht schaden, von einem Schriftsteller, um den weltweit Aufhebens gemacht wird, wenigstens eines seiner Bücher gelesen zu haben.
Ich gebe zu, ich hatte keine Ahnung, was und worüber und vor allem aus welchen Beweggründen Coelho schreibt. Allerdings, hatte ich von Menschen, die ich durchaus als gebildet und intelligent betrachte, vor Jahren Lobendes über den „Alchemisten“ vernommen.
Ich las also „Veronika beschließt zu sterben“ und war milde gesagt enttäuscht. Was war das bloß für ein Schmarren? Was Coelho in diesem Buch für Allgemeinplätze und längst bekannte Lebensweisheiten verbreitet ließ mich das Buch kopfschüttelnd zur Seite legen. Der Grundgedanke, dass man etwas erst dann wertschätzt, wenn man es nicht mehr hat, ist alt und bekannt. Mit anderen Worten, Coelho erzählt nichts Neues, bewegt sich auf einem von Pseudowissenschaft und Esoterik geprägtem Terrain, was augenscheinlich für viele Leser weltweit Anreiz zum Lesen ist.
Nun gut, dachte ich, ich will kein Urteil fällen, nachdem ich nur ein Buch von ihm gelesen habe. Recherchierte ein wenig in seiner Biografie und entschloss mich, „Brida“, was noch nicht lange in der Deutschen Übersetzung vorliegt zu lesen.
Nun steht mein Urteil fest: Millionen Leser können irren.
Meiner Ansicht nach ist Coelho der derzeit am meisten überschätze Autor überhaupt.
Ich wartete beim Lesen von „Brida“ immer wieder vergeblich darauf, dass ich zumindest würde sagen können, gute Sprache, interessanter Aufbau, Aber nichts von alledem. Unausgegorene Formulierungen, Wiederholungen, ohne dass diese als Stilmittel zu erkennen gewesen wären, von der Handlung ganz zu schweigen.
Es geht nämlich um Magie: Um Hokuspokus. Die Hauptfigur macht Astralreisen taucht in Parallelwelten ein und wird schließlich als Hexe „initiiert“.
Weshalb Coelho sich immer wieder auf die Bibel bezieht – mir kam es beim Lesen so vor, als wenn allein das Wort „Gott“ mindestens einmal pro Seite erwähnt wurde –hängt vermutlich mit Coelhos Biografie zusammen, was mich aber nicht tröstet.
Zur Enttäuschung über einen der auflagenstärksten Autoren mischt sich ein gewisses Entsetzen darüber, dass es so viele Menschen gibt, die aus seinen Büchern anscheinend Kraft schöpfen. Und das im 21. Jahrhundert … man könnte meinen die Aufklärung sei bei manchen Zeitgenossen immer noch nicht angekommen.
Einen schönen Sonntag!
GeRdanken - 17. Mai, 11:40
Belleeer - 21. Mai, 12:39
Mach's besser...
für viele Menschen ist!!! er von Bedeutung... sogenanntes Literarisches hin- und hergestellt... das hört sich für mich nach konzeptionellen Grenzen an... was nützt die höchste Kunst, wenn sie keinen erreicht... nichts bewirkt... ausser vielleicht im Künstler selbst... und auch dieses wirkt dann selbstverständlich... wie innen so außen... was ist die Welt, die ich mir erschaffe?
GeRdanken - 22. Mai, 09:29
Zitat: "Mach's besser..."
... so nach dem Motto, ich darf des Schusters Handwerk nur kritisieren, wenn ich selbst schustern kann?
Damit kannst du natürlich jedwede Kritik gleich zurückweisen. Aber es sollte sich herumgesprochen, dass mündige selbstdenkende Menschen auch Kritik an Dingen üben dürfen, die sie nicht (besser) können ...
... so nach dem Motto, ich darf des Schusters Handwerk nur kritisieren, wenn ich selbst schustern kann?
Damit kannst du natürlich jedwede Kritik gleich zurückweisen. Aber es sollte sich herumgesprochen, dass mündige selbstdenkende Menschen auch Kritik an Dingen üben dürfen, die sie nicht (besser) können ...
Belleeer - 22. Mai, 10:41
War doch nett gemeint...
natürlich darfst Du immer kritisieren, wenn Du so empfindest...
trotzdem finde ich seine Leistung beachtlich und es kritisiert sich nun mal viel einfacher, als etwas ähnliches auf die Beine zu stellen... darüber ist nachzudenken und daran wollte ich erinnern... entschuldige, wenn Du meine Worte in den falschen Hals bekamst... werde mich in vorsichtigerer Sprache üben...
trotzdem finde ich seine Leistung beachtlich und es kritisiert sich nun mal viel einfacher, als etwas ähnliches auf die Beine zu stellen... darüber ist nachzudenken und daran wollte ich erinnern... entschuldige, wenn Du meine Worte in den falschen Hals bekamst... werde mich in vorsichtigerer Sprache üben...
nichts...
Brida, na, ja, das Thema ist en vogue... spricht viele an... er "muss" ja jedes Jahr ein Buch schreiben... interessant fand ich "11 Minuten"... das Thema hatte ich so noch nicht verarbeitet gesehen und außerdem verwendet er ja oft "tatsächliche" Geschichten... so hier...
Er spricht eine tiefe Sehnsucht in den Menschen an... das finde ich beachtenswert...
Aber spricht das schon für ihn?
Wie dem auch sei, literarisch ist das, was und wie er schreibt nicht von Bedeutung.