13
Mai
2010

Er hing an ihren Lippen ...

Neulich auf dem Literaturseminar hörte ich jemanden sagen, dass man so abgesdroschene Sätze, wie, "Er hing an ihren Lippen", nicht mehr schreiben könne, weil ein solcher Satz durch den häufigen Gebrauch (besonders in der Trivialliteratur) abgenutzt ist.
Ich pflichtete dem sofort innerlich bei.
Doch was schreibt man stattdessen, ging es mir Tage später durch den Kopf.
Dieser Satz hat sich zwar nie in meinem Repertoire befunden, aber darüber nachzudenken ob es eine adäquate poetische Formulierung gibt, kann nicht schaden.

Ich bin noch auf der Suche ...
romeomikezulu - 19. Mai, 17:56

Authentischer und greifbarer...

...finde ich etwa:

"So sehr er sich auch bemühte, er schaffte es nicht, wegzusehen:
Ihre Lippen starrten unentwegt seine Augen an und hielten sie in ihrem Bann."

Gefällt?

GeRdanken - 19. Mai, 18:31

Dankeschön

Diese Formulierung birgt eine unfreiwillige Komik,

1. weil sich "an" auf "Bann" reimt,
2. weil "starren" ein unpassendes Verb ist (starren können Lippen nun wirklich nicht)
3. fehlt mir die atmospärische Dichte, jenes "Begehren" was "an den Lippen hängen" ausdrückt.

Nein, es gefällt ganz und gar nicht. :-(
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Zuletzt aktualisiert: 13. Feb, 21:00

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