explosionsartig
nach dem regen
regt sich was
presst sich aus
kelchen - kapseln

zum erblühen
welken
sterben
ruhen

©GJ 2003

Passt auch zehn Jahre später noch!

Was heißt schon Vollkommenheit.
Sind es nicht die Fehler, die uns menschlich machen?
Ich trachte nicht nach Vollkommenheit, ich lebe.
Das versuche ich so gut zu machen, wie ich kann.
Aber vollkommen wird es auch am Ende nicht sein.

©GJ20130422

es braucht nicht viel
ein blick aus kurzsichtigen augen
durch brillengläser verstohlen
das zucken der mundwinkel
ein schürzen der lippen aus
denen sich ein lächeln löst und
die flamme beginnt zu glimmen
lichterloh zu brennen das feuer
wie-noch-nie-wie-schon-oft
wenig ist viel

©GJ20130420

es liegt ein singsang in der luft
auch unter grauem himmel
die trauerweide kleidet sich
in lindengrüne schleier

der schnee ist nun geschmolzen
die erde aufgetaut
wild scharren amseln - paaren sich
die nester sind gebaut

die ersten anemonen
am bach das scharbockskraut
wo enten mit geschnatter
verbandeln sich im fliegen
und nero sonst ein lieber hund
tobt hinterm gartengatter

die kecken meisen picken
insekten in den hecken
sie stört nicht hund
noch entenpaar
oder das geknatter gar
der frischen Laken
die im wind sich blähn

der frühling treibt es kunterbunt
mit allerlei geflatter

©GJ 20130321


... nach dem Lesen von Wilhelm-Busch-Reimen - mit denen ich mich keinesfalls messen will - gegen den Verdruss über das Ausbleiben des pünktlichen Frühlingsbeginns, gegen den Strich und den eigenen Frust angeschrieben ...

niemals nie
wird irgend jemand wissen
was gewesen wäre
hätte geschehen können wenn -

das wesen des konjunktivs
besteht aus dem möglichlicherweise machbaren
aus zu unterstellenden mutmaßungen
das mag spannend und inspirierend sein
birgt aber keinerlei wert für lebensgestaltung

erfahrung ist nicht ersetzbar

©GJ20121004

Besser auf hölzernen Pfaden, als über gläserne Brücken.

Auf ein gutes Neues!


31.12.2012 - 23:30 Uhr

wir werden ungeduldiger
von jahr zu jahr, es geht
uns nichts mehr schnell genug
längst bellen erste böller

nachdenken, um etwas ringen
sich freuen über das gelingen
eines schlichten tags
so schwer - so leicht …

Regen, Blätterwirbel
Wolkenschwärme reisen auf der
Kranichspur.


©GJ20121102

... und so - anders ist das Leben, die Liebe.

Auch wenn die Vernunft über die Liebesblödigkeit siegt, bleiben Narben und die Frage danach, ob man es nicht hätte doch irgendwie hinbiegen können, dass es zwischenmenschlich funktioniert.

Der Drang der Liebenden zueinander, stark, wie die Erkenntnis, dass es nicht passt und nicht passend gemacht werden kann. Jeder wird jeweils nach der Trennung etwas anderes vermissen …

©GJ20121027

Wenige Tage, eine handvoll
Stunden trennen uns voneinander.
Wie wird es werden, du bei mir …?

Bis dahin wäre es eine Zeit
des unruhigen Wartens,
wäre ich nicht sinnvoll beschäftigt.

Diffus das Gefühl- manchmal
du könntest dich hier nicht
wohlfühlen.

Die Freude ist eine Überschlagschaukel,
droht zu kippen, wenn ich,
bevor du angekommen bist,
bereits an den Abschied denke.

Immer diese Abschiede …

©GJ20121018