23
Mrz
2009

Wo stehe ich

Notenlinien winden sich
in Kandinskys Arbeit.
Kulisse für die Uraufführung
von „Bilder einer Ausstellung“.

Musik anschwellen höre ich,
einzelne Töne sich lösen -
Aus dem Bild heraus der Versuch
Worte aufzufädeln
- mühsam das Schreiben
- weil ihm Zweifel innewohnen

keines fallen lassen
aber streichen müssen …
…und aus Dalis Uhren fließt die Zeit

©GJ 20081216

22
Mrz
2009

fremd bestimmt

sie widerstand dem letzten sturm
und knospen setzten hoffnung
am morgen kamen sie
wie übermächtig ihre mittel
nun steht nur noch
der weiß gefleckte stamm
- ich mag nicht schauen
wenn fern er jeden neuen frühlings fällt

©GJ20080322

21
Mrz
2009

Beherrscht

Wohldurchdacht entpersonifiziert das „Nein“.

Wenn Vernunft den Schmerz kontrolliert, gefrieren Gefühle.

Es fließen weder Tränen, noch Worte auf Papier.

©GJ20090321

19
Mrz
2009

I. M. M. 19.03.2009

trauer

schritte sind schnell
nur noch erinnerung
im schmerzgedächtnis

vorbei

vielleicht ein echo
in den reflexzonen
der fußsohlen

wenige stunden her
jahre vergangen
ein spätsommertag
gelebtes leben

vorbei

knirschender kies
die vögel singen

©GJ2004

18
Mrz
2009

Schuldfrage

Wer vermittelt Kindern, die von Hektik und permanentem Leistungsdruck umgeben sind ohne eine geborgene Atmosphäre zu kennen, dass Leben und Lernen schön, aber sehr oft schwer ist?

Wie schaffen wir es, Kindern Sicherheit und Optimismus zu vermitteln, in einer Welt deren Zukunft schmilzt? Damit meine ich nicht nur die Polkappen.

Wir müssen weg vom unbedingten Erfolgszwang und davon, dass nur der zählt, der für seinen Lebensunterhalt selbst aufkommen kann, in Zeiten die von hoher Arbeitslosigkeit geprägt sind.

Solange die Dieter Bohlens und Heidi Klums als Vorbilder agieren, und nicht Personen aus dem realen Leben nachahmenswert erscheinen, wird sich unsere Gesellschaft nach jeder neuen Amok-Tat die gleichen Fragen stellen.

Es ist zu einfach, gewaltverherrlichende Videospiele als Übeltäter festzumachen, aber das dürfte sich inzwischen hoffentlich herumgesprochen haben.

©GJ20090318

17
Mrz
2009

Ausblick

Um der Freude freien Lauf lassen zu können, muss (s)ich noch manches lösen.

©GJ20090317

16
Mrz
2009

Lebenslust

Noch einmal …

… das Kinn vorstrecken, den Hals biegen, die Muskeln anspannen, den Kopf in den Nacken werfen, dass das Haar fliegt und mir das Gefühl verleiht, es sei die Mähne die ich mit achtzehn trug …

… in die Riemchen-Pumps aus rotem Leder schlüpfen, vor und zurück im Wie-ge-schritt, das Lasso imaginieren, den geschlossenen Hüftschwung, die Promenade und im Kreisel träumen …

… Arme, Hände, Bewegung, Erregung spüren im Tanz der Leben heißt.

©GJ2009

15
Mrz
2009

... unter verschluss ...

verschlossen unter dem deckmantel des schweigens

ruht vieles – aber nicht aus - schläft nur brüchig

verkleidet mit einem besatz aus lüge und arroganz.

wehe/wenn in/wilden mustern/fadenscheinig/ausgedünnt

risse sichtbar werden und wahrheit

entkleidet durch/bricht

©GJ2005/2006
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Zuletzt aktualisiert: 13. Feb, 21:00

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